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Mein Umweltartikel
01.09.-11.09.

*****Dienstag, 11.09.2007          28. Tag    ein guter Tag*****


Josi hatte mich ja gestern spät abends netterweise noch darauf hingewiesen, dass heute 7 Uhr der Ticketverkauf für das Texas-Spiel losgeht. Muuahh, Gott sei Dank hab ich gestern vorm zu Bett gehen noch mal in die Zeitung geguckt und bin zufällig auf die Annonce gestoßen. Diese besagte, dass der heutige Vorverkauf für Studenten ist, die ihr OU Ticket seit Mai besitzen und morgen (Mittwoch) der für die, die es erst seit August besitzen – aaaahh, was für ein schönes Gefühl, nachts 1 Uhr, dass man doch nicht um 6:45 Uhr aufzustehen braucht - *wecker demonstrativ mit grinsen im gesicht ausschalt* Schade nur, dass mein Handy trotzdem um 7 Uhr und irgendwas schrillte – nein, nicht weil ich zu doof bin den Wecker zu deaktivieren, sondern weil Bruce mich anrief um mir mitzuteilen, dass der Onlineverkauf losgegangen ist …. *arrrggh* … aber er hat’s ja gut gemeint! Letztendlich war ich dann doch ungewollt zeitig wach und unausgeschlafen – mehr Zeit für Lesen und Kommunikation in den Osten.

Als ich dann gegen 10 Uhr aus dem Hausschritt, hätte mich die unerwartete Kältefront fast erschlagen. Nahezu alle, ob männlich oder weiblich, haben heute draußen gefroren (kein Wunder bei Flip Flops und Shorts – aber der blaue Himmel und die Sonne schienen so verheißungsvoll) und zum ersten Mal wurde es wärmer, wenn man von draußen nach drinnen in ein Gebäude kam. Wahnsinn! Und aja, weil ja heute 9/ 11 ist, möchte ich mal erwähnen, dass ich davon nichts mitbekommen hätte, wenn ich keinen Datumsmesser besitzen würde: keine Schweigeminute, keine Fahnen, keine Gesänge, kein Gerede usw. – hätte ich nicht gedacht, fand’s aber gut.

Im Introduction-Anthro-Kurs heute waren Rassen, Diskrimination und Ethnicity Thema – schon komisch wenn man von „Nigger“ und „dreckigen, faulen Mexikanern“ spricht und jedes Stereotyp einmal streift, aber unzählig viele ethnische Gruppen im Klassenraum versammelt sind. Da hieß es schonungslose Offenheit – auch gegen Deutsche.

In meiner Mittagspause war ich wieder auf der Suche nach DEM perfekten Kaffee und griff erneut ins Koffein-Klo, gesprenkelt mit einem Hauch Zimt. Dafür hab ich einen Radweg auf dem Campus entdeckt – in dem ich beirrt darauf herumlief und den Weg blockierte.

Der zweite Anthro-Kurs heute (Bio), war wieder ganz nach meinem im Herzen getragenen Geschmack: ein Film über Primaten; Baby-Äffchen, Bonobos, Menschenaffen und Sprache, aggressive Schimpansen usw. – herzallerliebst! Und ich hätte den tollen Bildern gerne etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt, wäre ich nicht wie versessen darauf konzentriert gewesen die 10 Fragen dazu beantworten (und danach abgeben) zu müssen – und so was ist schon in Deutsch nicht leicht, wie dann erst auf Englisch? Bin mal gespannt, wie viel ich da richtig habe. Auf alle Fälle war ich wieder mal sehr von „Kanzi“ (die Psycho-Studis unter uns sollten den Namen noch erinnern) entzückt: ein Menschenaffe, der einen versteht und dem man so sinnlose Order geben kann wie „Leg’ die Seife in den Kühlschrank!“ (hat er zuvor noch nie gehört) und er kann das dann auch. Affen sind schon toll. Es gibt sogar eine Bonobo-Art, die (wie die Menschen) als einzige (andere) Primaten Sex nicht nur der Fortpflanzung wegen vollziehen. *staun*

Eine Nudelmahlzeit später, heute wieder Fitti: Bauchkurs, „Boot Camp“ und dann noch ein kurzer Speed-Run auf dem Laufband für die Laufvorbereitungen. Erin (die „dicke“ Vorturnerin) sah heute wunderlich gut aus und hat mich gefragt, ob ich morgen früh 7 nicht mit ihr uns ein paar Freunden eine ca. 50km-Tour („kurzes Ründchen“) mitmachen will – tja, hätte ich ja gerne (zumal mein personal training bei Jamie morgen wegen ihr ausfällt), hätte Judie meine Anfragen via Mail und/ oder Handy beantwortet und ich ihr Rad bekommen.

Naja, bei so viel Sport heute, sei ein lecker Oreo-Eis vom Sonic (unfortunately not the one who’s meant to be by this nickname! ) doch mal vergönnt, oder? Nach Salat-Dinner mit Ben und Schreiben meiner Filmkritik zum letztwöchigen Anthro-Film, gewähre ich mir jetzt Dr. House - nur ohne dabei zu bügeln (@Mom!).   23:45 Uhr




*****Montag, 10.09.2007          27. Tag    *****

Nach einer äußerst schlaflosen Nacht war heute Morgen richtig trübes Wetter. Der Klang von donnerndem Regen gegen die Fensterscheibe, hat mich immer tiefer in mein Kissen rutschen lassen – Wetter passend zu Laune, toller Wochenstart! Irgendwann halb 10 habe ich mich aus den „Federn“ (sprich: einem Laken) gequält und gefrühstückt: lecker Schwarzbrot (wie ich glaubte) – schade nur, dass es bespickt mit süßen Früchten ist. Ein Irrtum also, dass man hier gutes, dunkel, europäischen Brot erwerben könnte (was gäbe ich um ein Rämpftel Kraftma oder Zwiebelbrot!) – genauso irrsinnig wie ich dachte, es hätte geregnet. Beim Blick aus dem Fenster offenbarten sich mir trockene Gehwege. *an mir zweifel* Heute Abend um 20 Uhr war’s schon so frisch, dass ich das erste Mal eine Jacke AUSSERHALB von einem Gebäude anziehen musste. Aber die kommenden Tage meldet sich die Sonne sicher wieder mit entsprechenden Temperaturen zurück und dann kann ich Samstag beim Football wieder an meinem Hautkrebs arbeiten.

Bis Unibeginn um 17 Uhr habe ich eigentlich nur gelesen und gearbeitet – um mich dann gemeinsam mit Josi durch pralle 170 Minuten Todeslangeweile zu quälen und sinnlose Gruppenarbeiten zu machen, an Hand der kiffende Jason (Lehrer) die Anwesenheit aller prüft, was am Ende 100 Punkte von insgesamt 1000 möglichen erbringt. Oh man, es ist der Horror!

Wieder zu Hause, habe ich mir leckeren Garnelen-Salat gemacht, gefolgt von kaltem Instant-Pudding, der wirklich guuuut schmeckt – wobei er aber sogar meinen überzuckertem Gaumen zu süß war. 21 Uhr fand ich mich an meinem Schreibtisch zurück (nach 3 Tagen Lichtausfall meiner Deckenlampe habe ich es noch nicht geschafft, einen Hausarbeiter zu erbitten – so sitze ich also mit 2 Dämmerlichtern am Schreibtisch) und habe oh Wunder tatsächlich noch das komplette Anthropologie-Kapitel für Morgen gelesen: naja, es ging um Primatologie. So was liest sich schnell weg, wenn ich mir nur vorstelle, ich könnte selbst mal Verhaltensforschung mit Affen betreiben oder gar ein Äffchen auf meiner Gardinenstange sitzen haben … *träum* … Das Wiederentdecken längst gelernter, evolutionärer Themen wie dem „Sexuellen Dimorphismus“, Polyganandrie, Polyandrie usw., erleichterte das Vorankommen, so dass ich unimäßig gerade ganz zufrieden ins Bettchen huschen kann. Muss morgen 6:45 Uhr raus, weil da der Run auf die Studententickets für das Football-Auswärtsspiel losgeht: Karte 95 Dollar, kann man aber für reichlich Geld wieder loskriegen – deswegen: erst mal kaufen!

Und was ich ganz vergessen habe zu erzählen (für alle die, die Josis Tagebuch (gar) nicht so regelmäßig lesen); die Lösung für die globale Klimaerwärmung ist ganz einfach und liegt hier in der USA verborgen. Nein, nicht etwa darin, dass man ja energiesparendere Autos bauen könnte, den Müll sortiert, den Abwasch nicht unter laufendem Wasserhahn macht, mehr Bio-Produkte anbieten könnte, weniger verschwenderisch mit Mülltüten umgehen könnte (…) – nein, nein, nein: einfach so weiter machen! Denn laut Josi’s/ Cynthia’s Mitbewohnerin Shelly sind die Klimaveränderungen Vorboten dessen, dass Jesus bald zurück auf Erden kommt! Jetzt wissen wir also Bescheid und ich bezieh schon mal ein 2. Laken, damit Jesulein nicht wieder im kalten Stall nächtigen muss.    0:15 Uhr

 
*****Sonntag, 09.09.2007          26. Tag    bad mood*****

Mh, man kann ja nicht immer nur gute Tage und gute Laune haben, deswegen muss ich wohl an dieser Stelle meines Tagebuchs auch mal erwähnen, dass es mir gerade eher nicht so gut geht – ohne erkenntlichem Grund allerdings Heißt einfach: Hormone – fördern allgemeine Unlust und ein sich-von-alles-und-jedem-genervt-Gefühl, vielleicht ist es auch einfach nur Müdigkeit oder das schlechte Wetter seit Dienstag?!  Aber wenn ich dann wie letzte Nacht halb 4 ins Bett gehe und trotzdem 10 Uhr putzmunter bin – was soll ich da schon machen? Möglicherweise treten aber doch die ersten Heimweh-Erscheinungen auf. Nicht weil ich mich alleine fühle, sondern eher weil so viele Menschen so weit weg sind …

Gegeben gewisser Konzentrationsschwierigkeiten und eben bereits genannter Unlust, tat ich mich bis 18 Uhr heute schwer mit der Leserei und war auch schon mal erfolgreicher (Danke Jana, dass Du mir weit über eine Stunde des Tag versüßt hast!). 18 Uhr dann also heute mein langer Lauf über den immer noch viel zu heißen, humiden Campus – begleitet von Ben, der eher eine zusätzliche Last als nette Begleitung war. Noch ca. 50 Minuten ist er dann aber wieder heim, so dass ich noch ca. 30 Minuten mit mir allein hatte.

Gleich zu Hause hab ich mein Salätchen gegessen und bin von Jermaine zu Peach Cobbler mit Eis eingeladen worden. Und da das ja nicht genug Süßkram zum Abend hin ist, haben wir noch Cookies gebacken und die eine ½ des Teiges roh verdrückt, ein weiteres ¼ lauwarm, das andere ¼ kalt. Dennoch war mir auch da nach 1,5 Stunden Gesellschaft alles zu anstrengend und zu viel, deswegen sitze ich jetzt wieder an meinem Schreibtisch und quäle mich durch langweilige Psychologiebücher und interessante Anthropologiekapitel (paradox!).

Ich warte noch auf den Morgen in Deutschland und hoffentlich ein bisschen virtueller Kommunikation … ansonsten geh’ ich lieber ins Bett und der Menschheit für heute aus dem Weg. Vielleicht kann mich ja Franks (der Weddingplaner) Tuntenverhalten etwas aufmuntern?!                                                    22:39 Uhr 

*****Samstag, 08.09.2007          25. Tag     FOOTBALL II*****


*schrill* - scheiss Wecker! Aber wer pünktlich beim Football (Beginn 11 Uhr, Einlass 9 Uhr) sein will, muss eben zeitig raus – egal wie spät er ins Bett ist. Bruce hat mich sogar extra noch angerufen um zu erfragen, ob die holde Maid denn wach sei und pünktlich um 9 Uhr am Gate 7 steht. Joa – hätte ich schon geschafft, wären nicht auch schon ca. 40.000 andere Fans um diese Uhrzeit auf dem Weg gewesen wären und meinen „roten Teppich“ blockiert hätten. Nicht mal mehr einen Parkplatz für mein Fahrrad gab es. Und Bruce hatte Recht: wenn man in der „Student Section“ sitzen will, muss man zeitig da sein, wie dieses Bild hier eindrucksvoll beweist:

49/50 des Stadions noch leer, aber die Studis sind schon alle da. Da ja Sturm und Regen vorhergesagt war, war ich mit meinem Regen-Poncho ja bestens vorbereitet. Pünktlich zum Kick-off (also nach knapp 2 Stunden Warterei) fing’s dann auch schon an mit heftigem Regen – für ca. 1 Minute. Das Ganze dann noch mal 10 Minuten später. Und dann kam: die Sonne! Nicht so kräftig wie sonst, aber schon so dass ich meinen ollen Schweber auch ohne die Möglichkeit eines Zopfes aufgesetzt habe:

Das ist übrigens Ashley, mit ihr und Bruce war ich also 5-6 Stunden zusammen.

Naja, da ja noch genügend Wolken da waren, wird’s mit dem Sonnenbrand schon net so schlimm werden. Nach einem hervorragendem Spiel (Regeln krieg ich jetzt auch hin), ca. 3 Stunden Stehen inkl. Knieschmerzen und viel mehr Jubel und Fangesängen unter den Studis als letzte Woche im „Sitzbereich“, hab ich mich wieder nach Hause gewuselt.







Und auf dem Weg nach Hause im Fahrtwind stellte schon fest: mannomann, irgendwie brennt’s. Und wie es brannte:
Ich bin ja sonst nicht so unvorsichtig was meine Indianerhaut betrifft, aber wer denkt bitte bei Sturm an Sonnenschutzfaktor und Sonnenbrille? Und so saß ich knapp 4 Stunden wie eine Eule mit zusammengekniffen Augen und blinzelnd in der halbprallen Sonne und heute habe ich nicht nur Krebs, sondern auch noch Falten – „Red Lobster“ ist ein Scheissdreck dagegen! Jeder hatte auf ein paar Tropfen Regen gehofft, aber der kam erst nachdem das Spiel 30 Minuten zu Ende war.

15 Uhr zu Hause, Emails, natürlich nichts für die Uni gemacht, dafür einen leckeren Salat und ab zu Zach’s 21. Geb.party um 17 Uhr – dort wäre ich fast weggeratzt, aber wegen der geilen Käsesauce auf meiner Pasta, blieb ich wach. Ich war dann aber wirklich soooo müde und musste gegen den Protest der anderen Gäste die Party verlassen um bei dem genialen Football-Film „Remember the Titans“ („Gegen jede Regel“) mein erstes Nickerchen seit meiner Ankunft in den USA einlegen – Sonnenbrände machen müde. Dies taten wohl auch Josi (hatte eine Karte für 80 Dollar erworben) und Cynthia&Rudi (je Karte 100 Dollar) und alle waren total im Eimer. Deswegen sind dann nur Josi und ich abends in dem Club 101 gefahren, weil da 70er/ 80er sein sollte … SOLLTE … letztendlich kam fast nur Hip Hop und am Ende ein bissl Techno. Irgendwie ist es ganz witzig, dass die Teens hier auf der Tanzfläche Sex mit Klamotten betreiben und noch dazu tanzen alle immer dieselben Schritte synchron – also wie Saturday Night Fever. Die Neger-Tanten hatten auch noch so einen eigenen Tanz und das sah schon irgendwie amüsant aus, wie die alle im Rhythmus und gleichmäßig die Popos bewegt haben. Josi und ich haben nur geglotzt und gelacht –bis sich unsere Tischnachbarn ein Herz fassten und uns ansprachen und einen ausgeben wollten. Der eine war ne Zangengeburt (aber Zange im Gesicht zugekniffen) und das was man landläufig einen „Hans Wurst“ nennen würde: dünne Ärmchen, behaart bis zum Hals, kleines Bäuchlein, komische Brille, nicht sehr groß und von seltener Hässlichkeit gesegnet – wenn keiner mit ihm tanzen wollte, hat er auf seinem Barhocker eben mit sich selbst getanzt. Das sah dann so aus, dass er beide Arme in die Luft gehoben hat und seinen Kopf immer von links nach rechts und wieder zurück geschleudert hat – aber eigentlich sah es eher so aus als würde er abwechselnd an seinen Achseln riechen. Ich hatte mit meinem Gesprächspartner schon mehr Glück: ein Grieche, der hier Immigrations-Anwalt mit eigener Kanzlei und dickem Mercedes ist. Aber er war sehr bodenständig und äußerst angenehm – ein Sonnenaufgangslächeln wie ich es liebe.

Den Club werde ich aber so schnell nicht wieder besuchen – denn der DJ spielt immer nur dieselbe Teenie-Hip-Hop-Negermucke. 1:45 Uhr ging das Licht an, Kinderdisco beendet. Unter schlimmsten Regengüssen nach Hause gefahren und noch eine Folge Desperate Housewives geguckt.

Bei Josi sind neue Einträge und Fotos ersichtlich!

 
 
 
 
 
 

*****Freitag, 07.09.2007          24. Tag     Ab nach München!*****



FREItag – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, da ich nur ein Mini-Kapitel gelesen habe und der Rest des Tages nur Halligalli war:
3 Uhr morgens Anruf vom Kraftfahrtbundesamt in Kiel auf meinem Handy – schönen Dank! Dann etwas Schlaf. 7:30 Uhr baute sich wieder ein Telefonklingeln in meinen Traum ein: das Apartmenttelefon – um diese Uhrzeit? Konnte ja nur für mich sein … *verbimmel* … die Steffi war’s und an der Stelle noch mal: dafür bin ich gerne ungewollt zeitiger aufgestanden!  It was me a pleasure …
 
 
 
 
 
Um unseren Thanksgiving-Trip nach San Francisco zu planen, haben Ben+Judy+ich uns 11:30 Uhr (nachdem ich wieder viel zu spät und dementsprechend verschwitzt ankam) am Reisebüro getroffen – um uns das Ganze mal von außen anzuschauen, denn wegen technischen Pipapos war geschlossen. Also noch schnell einen Burger+gekringelte Fries für Ben und einen Zimt-Latte Macchiato ohne Zimtgeschmack für mich zum Mittagsschmaus, gefolgt von der einzigen Leseeinheit des Tages – 1 Kapitel! *hand clap*

2. „Personal Training“ heute – wieder mit Jamie. Wir zwei werden uns jetzt jede Woche einmal treffen und sie wird mich durch das langweilige Krafttraining schleusen und sie gibt echt tolle Tipps, sehr gute Trainingseinheiten. Woche für Woche schreibt sie auf, wie ich wann, was zu trainieren haben, wann welche Läufe. Ende September geht dann die „Marathonklasse“ los – das ist wir Unterricht, aber eben mit Laufinteresse. Zu Beginn hat sie erst mal alle meine Maße genommen, Wasseranteil, Größe (fast 1,58 cm!!!), Gewicht und Fettanteil. Ich hab meinen Fettanteil auf 30% geschätzt – und lag mit 29% gar nicht mal schlecht (Ich schreib das jetzt hier mal so öffentlich rein, damit wir bis Mai 2008 einen Vergleich haben). Und naja, was soll ich sagen – das ist schlecht. Aber Brust ist nun mal Fett!  Vom Gewicht her kann ich mich gegeben der letzten ESSkapaden nicht beschweren. Aber ich freu’ mich jetzt wie sau, dass ich eine eigene, persönliche Trainerin habe, die ich immer anrufen kann und die immer einen Ratschlag weiß, die 5 Marathons im Jahr rennt und trotzdem nicht superdürre, sondern „definiert“ und „normal“ ist – und extrem hübsch. Oh man … 2 weitere Highlights noch: ich musste meinen Schrank heute wieder mehrmals bedienen – einmal 6 Versuche, einmal 2 Versuche und beim letzten Mal wieder 13 Versuche um das Kloppischloss aufzukriegen – UND: es war jemand duschen!!!!!!!

18 Uhr ging’s dann auf zum „Oktoberfest“ – 40 Minuten Fahrt mit Judy, Ben und mir – und Heather, der Mitbewohnerin von Judy. So eine klasse Frau (vollblut-rothaarig – was sonst ) trifft man selten. Und sie kommt auch mit nach San Franc. Naja, dort angekommen: Bierzelte, Massen Menschen, Warsteiner Bier, Schwarzbier, Franziskaner, Enten-Tanz – gleich erst mal ne Maß bestellt: Prost!









Und damit das nicht so anschlägt: noch ne gute, alte „Roschder“ hinterher … und das Herzhafte mit was Süßem ausgeglichen: „Äpplstrudl“ und extra noch ein Cookie – macht eine amerikanisch-deutsche-Nachtischfreundschaft. *yammi*



Es war ein absolut amüsanter Abend mit den Mädels – wir konnten die schocken (und sie uns), weil mir mal „Tacheles“ geredet haben. Und hier die Ergebnisse unserer Erforschungen: nur ca. 0,1-1% (Homos inklusive) rasieren sich die Achseln – also eigentlich fast niemand (und Amerikaner finden das „komisch“, wenn man sich als Mann auch nur irgendwo rasiert). Und noch einer „oben drauf“ (ha ha, oder eher „oben ab“): 80% der Männer hier sind beschnitten und wir haben mit 4 Mädels gesprochen – die haben alle noch nie eine Vorhaut gesehen. Wie witzig ist das? Ich finde, als Naturwissenschaftlerin, darf ich solche „Forschungsergebnisse“ auch ruhig mal in meinem Tagebuch verkünden, oder?

Heather, oder wie Ben in Lautschrift sagen würde "Ider":

Judy ist dann 23 Uhr heimgefahren – nach ca. 1 Maß Bier, der Rest von uns hatte ca. 1,5 Maß (= 1,5 Liter Bier). Und ich brauche dringend Schlaf – aber morgen früh um 8 Uhr klingelt der Wecker und dann ist GAMEDAY: 9 Uhr Treff, 11 Uhr Football-Spielbeginn bei angekündigtem Sturm und dann Padddiiiee … und abends noch abdancen gehen. Morgen nixe Uni-Lesen …

 
*****Donnerstag, 06.09.2007          23. Tag     Ich bin im Fernsehen!!!*****

Heute war nichts Besonderes im Großen und Ganzen, ABER es waren so die kleinen Dinge, die den Tag liebens- und lebenswert gemacht hat:

Zu erst einmal war das einer der ersten Morgen, die ich vor Kursbeginn um 10:30 Uhr nicht um 7 Uhr aufstehen musste um noch was zu lesen. Also natürlich wären da noch 40 nicht gelesene Seiten „Leadership“ gewesen, aber das langweilt mich. Also habe ich mich 8 Uhr vom Rasenmäher (gefühlt) neben meinem Bett wecken „lassen“, war aber zu faul das Fenster zu schließen und hab’s daher mit der guten, alten Kissen-aufs-Ohr-leg-Methode versucht – immerhin bis 8:50 Uhr. Und das ist das Schöne an diesem Morgen: ich habe geschlafen, geduscht, gegeigelt, telefoniert, Emails beantwortet und war überpünktlich in der Uni um noch den „The Oklahoma Daily“ (Campus-Zeitschrift) zu lesen. Und wie man da so sitzt, wird man gleich vom Nebenmann angesprochen: „U R the German?“ Gerrit war 1 Monat in Bayern „and loves Germany“ … war ganz nett mit ihm zu quatschen. Dann hieß es auf einmal aber: „Quizzie!“ (Mini-Test) – SCHOCK!!!! Aber es waren nur 2 Fragen, die sich jeweils auf die 2 Texte bezogen, die bis heute zu lesen waren – und die Fragen waren so schlau gestellt, dass man wirklich das KOMPLETTE Kapitel gelesen haben musste um sie beantworten zu können – war gut.  Danach folgte der erste Film in Anthropologie, zu dem wir eine Filmkritik schreiben müssen. Er hieß „American Tongues“ (amerikanische Zungen) und da ging es um die verschiedenen Dialekte hier im Land und dass die New Yorker  („New Yawk“) den schlimmsten Dialekt hätten, die im Süden zu langsam reden, „Neger-Englisch“, die Dummen im Norden, die Lachhaften aus Texas … das waren 56 Minuten Humor – den ich nicht teilen konnte. Weil alle haben sich echt fast bepisst, wenn da einer aus Boston losgelegt hat zu labern – ich hab halt immer nur Bruchstücke verstanden. Ich meine, ein paar Sachen waren echt gut gemacht, aber ich wünschte, ich hätte alles verstehen können … Nach der Stunde ist Gerrit einfach aufgestanden und war weg – ah, kein Tschüss und gar nichts. Ey, da sind die Amis ganz schön arschig und oberflächlich.


Pause: wollte ich eigentlich wieder im Kühlhaus alias Poolraum verbringen als mich Gan fragte, ob Josi und ich nicht Teil seines heutigen TV-Reports sein wollen. Es geht um das Footballspiel am Samstag – das größte und wichtigste des Jahres, da es ja gegen den Erzfeind Miami geht. Und es ist Sturm erwartet – kräftiger Regen und Überschwemmungen. Also zogen Josi und ich in unserem Regen-Poncho (Bilder kennt ihr ja) durchs Stadion und wurden dann auch noch interviewt, was zwischen 16-22 Uhr bei News9 ausgestrahlt wurde (mehr dazu später).

13:30 Uhr dann der nächste Anth-Kurs, bei der Hexe. Wir hatten bis heute ein Aufgabenblatt zu lösen und ich hab mich kurz vorher mit ein paar Kommis zusammengesetzt, weil ich dachte, ich hab’s vielleicht nicht richtig. Wie sich herausstellte, hatten die entweder gar nichts oder eben falsche Sachen. So dass ich letztendlich der Dussel war, der seine Lösungen weggeben hat und die haben gar nix gemacht?!?! Grrr … Die Hexe schafft es ja immer ihre PowerPoint-Folien so zu organisieren, dass sie kurz vor Kursende (um 14:45 Uhr) ca. um 14:44 Uhr und 30 Sekunden die letzte Folie einschiebt und sekundengenau den Kurs beendet. Wow … heute war sie dann schon 30 Minuten eher fertig und ich hätte nie gedacht, dass sie uns eher gehen lässt – hat sie aber doch.

Ich hatte schon den ganzen Tag übelst Bock auf Latte Macchiato mit Zimt, also hab ich nach dem Kurs noch einen Abstecher in der Bibo gemacht und mir einen Latte geholt – für 25 Cent mehr wegen dem Zimt – aber den Zimt hatte man(n) vergessen. Ganz toll! So bin ich also, dem Straßenverkehr ohnehin nicht mächtig, einhändig nach Hause geradelt – um so oft zu schweppern (=verschütten), dass ich letztendlich nur einen halben Latte OHNE Zimt hatte. Schöner Mist … und es war wieder so heiß auf dem Rad und dann noch gegen diesen Wind fahren ... ohjeeee …

Wieder zu Hause hab ich noch versucht zu retten was zu retten ist: wenigstens ein paar der übrigen 40 Seiten für den Kurs 16 Uhr zu lesen. Naja, da kam aber ein Thai-Food-Bagel-hinterher-und-Schokolade-Fressflash dazwischen, so dass ich dann 17 Uhr doch ohne Lesen mit Josi im Klassenraum saß und wir uns gemeinsam bis 19:30 Uhr durch Langeweile pur gequält haben. Selbst der kurz eingespielte Ausschnitt von „The Office“ (Stromberg in Deutschland) konnte nicht zur Erheiterung beitragen, da die Tante keine Lautsprecher mit hatte. Schön sinnlos …

Es folgten 2 Stunden Masseneinkauf beim TARGET von 19:30 Uhr bis 21:45 Uhr. 6 Mann in unserem 7-Mann-Wagen und dazu ca. 5 Tüten und Getränke je Person – rück zu sahen wir aus wie Türken im Minivan (Domus?) in Marmaris.  Hatte mich so auf meinen Zimt-Kaffee vom Starbucks (direkt neben den Kassen) nach dem Einkauf gefreut – als ich aber kurz nach 9 vom Abkassieren wegschritt, war der schon zu … wieder nix! Wollte heute eigentlich heute ALLGEMEIN weniger kaufen, aber vor allen allgemein weniger Süßes … und was mache ich? Kaufe mehr denn je, aber eben in kleineren, noch teureren Portionen – nicht zu fassen.

Als wir dann zurück auf den Traditions-Parkplatz fuhren, wurden wir schon von der „Meute“ erwartet. Jermaine’s Mitbewohner Zach wird heute 21 (wird hier wegen Alkoholsperre großbejubelt) und das haben wir noch ein bisschen gefeiert – irgendwie haben mich alle im TV gesehen und waren ganz begeistert. Per Mail hatte ich auch noch ein paar „TV-das-warst-ja-Du-Kommentare“. 23 Uhr war dann endlich Sense und ich freute mich auf einen gediegenen Abend mit mir, dem Tagebuch und einer weitren Dr. House-Folge … aber Ben hatte heute einen schlechten Tag … also hab ich meine Psychopraxis-Öffnungszeiten verlängert.  Und so kommt es, dass es nun schon wieder nach 1 Uhr ist, Tagebuch ist nicht fertig, nichts gelesen, nichts House … naja … that’s life!

Übrigens: neues Video auf Cynthias Seite! Am Ende mit Eindrücken aus dem Target … 

*****Mittwoch, 05.09.2007             22. Tag         SINNLOSTAG*****

Mmh, die heutigen News-Schlagzeilen http://www.koco.com/news/14044486/detail.html (inklusive Video) lassen einem zwischen all der Freundlichkeit und Großzügigkeit der Amis mal wieder bewusst werden, dass man in einem Land verweilt, wo Waffen öffentlich zugänglich sind. Und wenn dann irgendwie 5 Straßen vom Campus entfernt 3 Frauen erschossen werden, dann kann einem schon mal schlecht werden [nein, keine Schwarze involviert!]… aber, ich glaube ja an die „gerechte Welt“ … Aber was es hier so für dämliche Vorfälle gibt, bewies folgende, mir von Gan berichtete Story: irgendwann letztes Jahr meldete eine 4köpfige Familie, die sich an einem See zum picknicken aufhielt, dass sie eine große Schlange gesehen hätten. Also fuhren ein erfahrener Polizist und ein Anfänger-Polizist (Rookie) zur Fundstelle. Der „Alte“ sah die Schlange zuerst vom Baum hängen und stellte fest, dass sie ungefährlicher Art sei (also nicht in Gewahrsam genommen werden müsse). Und dennoch befahl er aus Dummdiedeldei seinem jüngeren Kollegen, die Schlange zu erschießen („Shut the fuckin’ bitch!“). Dieser hatte halt keine große Wahl und setzte an – und schoss beim ersten Mal daneben, beim 2. Mal traf er: den 4jährigen Sohn der Familie, der darauf hin im Krankenhaus starb!


Den Tag kann ich heute getrost als rundum SINNLOS abtun, da ich eigentlich fast nichts von dem erreicht und geschafft habe, was in meinem Terminkalender stand: zum Tuberkulosetest bin ich umsonst geradelt und habe 60 Minuten meines Lebens verschwendet, weil ich dort (wie auch schon beim Blutspenden zuletzt in Deutschland) abgewiesen wurde, weil meine letzte Impfung noch nicht lange genug her war. Okay, dann sind wir losgefahren um uns wegen dem Oklahoma-Führerschein zu kümmern, was dann mangels vollständiger Unterlagen meiner beiden Koryphäen  auch ins Wasser fiel und wir irgendwie einen kompletten schriftlichen und praktischen Teil absolvieren sollen. Herr Gott, wer kann denn 6 Jahre nach Ablegung seines Führerscheins noch einen Bremsweg oder Anhängerbelastungen berechnen?!

Nach etwas Leserei hab ich es zumindest geschafft Bad + Waschtrakt + Zimmer zu putzen und bin 14:30 Uhr zu meinem „Personal Training“ bei Laufexpertin Jamie Parker geradelt. 1 Stunde für 28 Dollar und wir haben uns total verquatscht, so dass ich Freitag noch mal hin muss. Aber das wird alles ganz toll, sie gibt wertvolle Tipps und will mich für einen Halbmarathon im November und einen Vollmarathon im April trainieren. Papa, auch wenn Du das hier nicht liest – aber ohne Dich an meiner Seite  vermag ich mir nicht mal vorzustellen die 21,1 km (erneut) geschweige denn die 42,195 km ohne Dich zu knacken – und dann auch noch immer alles in miles per hour umrechnen zu müssen – nich ohne meinen gib-mir-mal-Dextrose-Papa. ;o) Naja, da Jamie nur eine gute Stunde Zeit hatte und die eben aus hauptsächlich amerikanischen Ernährungstipps bestand (sie konnte mir übrigens beipflichten, dass die Kurssysteme mit dem schnell-und-viel-zu-viel-Gedanke seeeehr schlecht sind), bin ich dann noch ein Stündlie aufs Laufband und hab „America’s next Topmodel“ mit der pummeligen Tyra geguckt.

Zum Abend hin konnte ich mich dann nicht entscheiden: Karaokebar mit der Bruce-Gang oder „normale“ Bar mit Ben und seinem spanischen Kommilitonen. Letztendlich hab ich für Jermaine und mich lecker Abendbrot gekocht, wir haben 2 Stunden gequatscht und dann ist der halbe Abend im ICQ mit „ja-was-machen-wir-denn-nun-heute-Abend-noch“ drauf gegangen, so dass ich mich schlussendlich für den Mittelweg entschied: Lesen. Nun isses schon wieder 1 Uhr und ich werd’ mir noch eine Folge Dr. House gönnen und grunzen. Morgen is ja wieder bis 19-20 Uhr Uni - *angestrengt guck*
Auf Josis myspace-Seite sind neue Bilder online!

*****Dienstag, 04.09.2007    21. Tag       ein Zyklus ist rum  *****

Weckerklingeln à Weckerklingeln ignorieren (getreu dem Motto: „noch 5 Minütchen“) à aus 5 werde 50, aber macht ja nichts, wenn man den Wecker 3,5 Stunden vor Klassenbeginn stellt. Mein Körper hat’s wohl verlangt und eigentlich wollte ich morgen (Mittwoch) früh auch mal ein bisschen länger die Lider von innen beglotzen, aber wie durch Zufall fiel mir gerade mein Timeplaner in die Hand, der mir verriet, dass ich morgen 8:50 Uhr zum Tuberkulose-Test antanzen muss … grrrr …

Meine Mittagspause habe ich wieder mit Druckerkampf im Poolraum und Lesen verbracht um dann halbmüde zu Bio-Anth bei der Hexe zu trotten. Aber man muss sagen, was im Buch recht trocken geschrieben steht (und das kommt selten vor, da die Anth-Bücher alle sehr toll sind), kann sie ganz eindrucksvoll über Bilder und Animationen darstellen. Ihre letzte Folie verhieß dann, dass es Körperteile gibt, die früher mal eine Funktion hatten, heute aber nicht mehr – soviel nichts Neues. Dazu meinte sie dann, dass „eyebrows“ (Augenbrauen) ein Beispiel dafür wären. Da fing’s bei mir im Köppl erst mal an zu rattern – wie? Augenbrauen und rudimentäre Funktionen? Häh? Also bin ich gleich noch mal zu ihr hin (was ich ja nicht so gerne mache) und bin seeehr froh, die Frage nicht vorm Klassenkollektiv gestellt zu haben. Komischer Weise fange ich bei ihr immer an zu stottern und krame mein 3.-Klasse-Englisch raus – was wird die wohl von mir denken?! Wie dem auch sei, die wusste nicht was ich meine, bis sie dann irgendwann drauf kam – sie sprach nicht von „eyebrows“ sondern von „(inner) ear bone“ (Knochen des Innenohrs) – oh man, wenn ich mir vorstelle, ich hätte so ne Scheisse in der Klausur geschrieben – nicht auszudenken. Dass ist fast wie wenn jemand (und dieser jemand war auch ich!) in Frankreich den männlichen (!) Französischlehrer fragt, wo denn das Unterrichtszimmer (salle) ist und dabei aber nach dem Schlafzimmer (chambre) fragt und dieser Lehrer einen dann auch noch verdattert anguckt und fragt, was man denn mit einem verheirateten Mann im „chambre“ wöllte … schön, dass da gerade auch noch die halbe Schule zu Gegen war. *doof*

Der Hausaufgabennachmittag und Leseabend wurde eigentlich nur durch 3 Lichtblicke erhellt: zum einen beehrte mich Tino mit einem Anruf und eine (gute) Klausurnote der vorletzten Prüfung in Chemmie war online und zum anderen hab ich mit Ben lecker Salat mit Shrimps gemacht, gemeinsam diniert und dann hab ich mich nach dem Essen wieder an meinen Schreibtisch begeben. Dann hoffe ich jetzt mal, dass bald noch jemand online geht (aaah, die Mama kommt!), der mit mir telefonieren möchte … in der Zwischenzeit schaue ich die Dr. House-Folge von vor 3 Wochen …                                            23:50 Uhr

*****Montag, 03.09.2007    20. Tag           Feiertags-„Familienausflug“*****

Erst einmal noch ein paar Worte zur gestrigen „Party“, zu der mich Bruce aus Hawai eingeladen hatte – da war gar keine Paddie! Letztendlich hab ich mit meinem „Bodyguard“ Ben, dem Bruce und seinen zwei dickbäuchigen, aber lustigen WG-Bewohnern Saufspielchen gespielt. Das sah dann so aus:

Man bildete zwei Teams und musste dann jeweils einen Ping Pong-Ball (deswegen auch Beer-Pong) in die Becher der anderen befördern – ich war gar nicht schlecht. Die anderen aber auch nicht, weswegen ich dann doch ganz gut angeheitert war und statt wie geplant „3 Uhr späääääääätestens“ erst 4 Uhr im Bett lag – eine Pringles-Chips-Packung später!

7:45 Uhr Weckerklingeln und 9:30 Uhr Aufbruch zu den Wichita Mountains mit den 3 Mathews, Cynthia, Cyn’s gestern aus Deutschland angereister Freundin Rudi, Josi und ich.
Erste Berg“besteigung“ um 11 Uhr: „Wandern“ heißt bei den Amis: auf den Berg hochfahren, aussteigen, glotzen. Fein gemacht! Schöne Aussicht und in genau 3 Wochen am selben Tag werde ich wieder hier sein.

Eidechse:

Viel wichtiger also: Fressen! Das gab’s danach reichlich in einem sehr beliebten (1/2 Stunde auf Tisch warten) Dorfkneipchen mitten im Nirgendwo. Und ich möchte mal sagen, dass sich alle Damen sowohl Hamburger 

und auch Nachtisch (bestehend aus homemade-Icecream, Pfirsichkuchen und 62936220 Kalorien) 

geteilt haben … und es waren auch alle satt, außer mir – ich hätte den Nachtisch sicher auch alleine verdrücken können – naja, ich komme wieder! Ein sehr tolles, uraltes Restaurant in Meer – nur zu empfehlen.

Danach ging’s ins Museum, was kostenlos und wirklich sehr schön war. Wir 4 Mädels haben dann auch erstmal die Spielecke für die kleinen Quälgeister unsicher gemacht. Im Museum gab’s halt Bilder und Infos aus der Region – wie in jedem Museum eben, nur dass Ami-Museen wirklich besser sind als Europäische, das muss man ihnen lassen – hier gab’s halt viel zum selber entdecken

und nur äußerst prägnanten Lesestoff (was ja mit der Zeit immer nervig wird, wenn man da 100 Lesetafeln in Schriftgröße 12 vor sich hat, die das Kackverhalten des Stachelschweins erklären). Dieses Bild hier widme ich dem „raccoon“ (er weiß, wer gemeint ist) – leider war er irgendwie nicht da.  

Als nächstes ging es zu den putzigen Präriehunden

und den weniger putzigen, dafür gigantischen Büffeln,

die bis auf 1 Meter nah an uns heran kamen. Da das Museum auf dem Militärstützpunkt geschlossen hatte, sind wir gegen 16 Uhr nach Hause aufgebrochen und da entschieden Judy+Josi und ich noch in die „Library“ (Bibliothek) zu gehen. Schönes Wortspiel, wenn man seinen Eltern erzählt, dass man „noch mal in die Bibliothek“ geht, die in diesem Falle aber eine Kneipe mit selbst gebrautem Bier ist und 40 fremdländischen Biersorten (so auch Weizen, aber die Amis kennen leider keinen Bananensaft) – ja, da kann man dann also DRAUSSEN im Biergarten sitzen und Bier trinken und Rauchen und sich fühlen als sei man in Europa … sehr schön.
19 Uhr völlig fertig und müde, habe ich nach Email-Check & Co. versucht noch ein paar der wöchentlich 300 Seiten zu lesen – vergebens, wenn es einem die Augen zu zieht. Deswegen bin ich dann statt einfach mal ins Bett zu gehen (wieso auch?) 22 Uhr zu Jermaines Apartment eine Treppe tiefer aufgebrochen, da mein sozusagen „engster Amifreund“ aus seinem langen WE im heimischen Tulsa zurückgekehrt ist. Wir sind zu acht zu Oklahomas bestem Eis-Fast-Food-Restaurant gefahren – Name hab ich vergessen, aber alles was zählt sind die Kalorien … und davon hatte ich in meinem Sahne-2-Kugel-Eisbecker-mit-heißer-Schokosauce („Fudge“ ist um einiges dicker als deutsche Schokosauce) ne ganze Menge. Als wir in unser Heim zurückkehrten, hat Jermaine Ben und mir jeweils noch was geschenkt: Ben bekam ein Oklahoma-T-Shirt und ich eins von Tulsa (Jermaine's Wohnort)

und einen Pullover mit Oklahoma-Aufschrift – very nice and very american!                                  0:20 Uhr

*****Sonntag, 02.09.2007         19. Tag               LADIE’S SOCCER*****

Heute haben Andy Möller und meine liebe Heike Geburtstag! CHAPEAU!!!!

Über den Tag will ich gar nicht so viele Worte verlieren. Mir war schon früh morgens schlecht vom Abendmahl die Nacht zuvor. Hab mich dann halb 10 (endlich mal ausschlafen) aus dem Bett gequält um pünktlich mit Oma und Opa via webcam meiner Eltern  zu kommunizieren und sich dabei auch noch zu sehen – war sehr schön.

Danach wieder nur lesen, lesen, lesen – und eine nette Unterbrechung Dank Tino’s Anruf, der mich daran erinnert hat, warum ich ihn so gerne habe (*drück*). Leider hatte er nur die Gelegenheit in ca. 40 Minuten „Hallo“ und „Tschüss“ zu sagen – da (was sonst?) ich geredet habe. Deswegen haben wir uns noch mal für Dienstag (Denk’ dran – 22:30 Uhr!) verabredet, damit er auch mal reden kann. Ich musste dann nämlich flux los zum Damenfußball. Und siehe da – in Erwartung eines echt schlechten Spiels: mindestens Zweitliganiveau der deutschen Herren. Sieh an, sieh an … aber bei einem Stand von 3:0 bis zur Halbzeit kann man dann auch schon mal wieder gehen. Aber ich komme gerne wieder … auch wenn’s vorher wieder so ein „Hand-zur-Brust-und-zur-Fahne-wenden-und-Nationalhymne-singen-Gekack“ gab – immerhin: diesmal hatte ich keinen Schirm auf’m Nischel! )

Danach hab ich viel Telefongeld und Zeit verschwendet auf Bruce zu warten, der mir den Schlüssel für unser 4. Rad geben wollte – nur kam der Typ leider nicht. Letztendlich kam er gerade 22 Uhr angeschissen und hat mich zur Entschuldigung auf eine Party eingeladen, wo er mich hinfährt und auch wieder heimfährt. Zur „Sicherheit“ nehme ich Ben mit – einer Horde besoffener Amis können einem sicherlich mal zum Verhängnis werden. Warum laden einen wildfremde Menschen zu einer Party ein, hab ich ihn gefragt – Großzügigkeit? Ja, sie „Müssen“ es tun, weil sie so erzogen worden – wie üüüübel! Naja, ich nehm’s mit und mache mich jetzt (23:15 Uhr) mal fertig – mein Magen wird mich bei all dem Fett und jetzt auch noch Alkohol hassen.

 
*****Samstag, 01.09.2007                18. Tag                   „GAMEDAY“*****

Heute ist also nun der Tag gewesen, auf den alle großen und kleinen Kinder so lange gewartet haben – und es hat sich wirklich gelohnt. http://www.soonersports.com/sports/m-footbl/okla-m-footbl-body.html

Aber zu erst einmal fing mein Tag nach einer (wie so oft) kurzen Nacht wieder zeitig an, in dem ich mich 10:15 Uhr zum Spinning im Fitti bei Erin wieder fand. Prof. Rudolph hat mal gesagt, dass wenn ein Mensch einen anderen grüßt, er nicht anders kann als zu lächeln – ich habe die einzige Ausnahme kennen gelernt: Erin! Ganze 60 Minuten hat sie uns also mit den Rädern imaginär bergauf (uphill) und bergab (downhill) gescheucht – und dabei niemals vergessen mit zu zählen, dass das klar ist! Zwischenzeitlich hat sie immerzu auf meine „Drüsen“ geschielt, so dass ich schon Angst hatte, dass meine Oberweite noch uphill war, als ich schon längst downhill war. ;o) Naja, ich hab’s überlebt … was ich nicht dachte zu überleben war: als Erin sich nach dem Kurs auf einmal in meine Richtung bewegte. Sie meinte, ich hätte ein tolles Radtrikot an und ob ich denn öfter fahre (weil es so aussähe) und ob ich nicht mal mit ihrer Gruppe zusammen eine Radtour machen möchte – ja klar, gib’ mir ein vernünftiges bike! Zugegebenermaßen, für mein Radtrikot beneide ich mich manchmal selbst noch, weil’s (arroganter Weise muss ich das sagen) einfach tatsächlich selten schön ist … *froi*   Netterweise hat mir Judy (Tochter von Gan) im Laufe des Tages angeboten, mir ihr Rad mal auszuleihen, also mache ich vielleicht wirklich mal eine Radtour mit – aber bitte erst wenn nur noch 25 Grad sind.

Wieder zu Hause: Lesen, Emails, Telefonieren und „Game-ready“ machen, damit uns Gan pünktlich um 15:45 Uhr zum großen Event abholen konnte. Natürlich sind wir erst einmal zu den unzähligen Fressmeilen gefahren und haben Sandwichs, Chips und Cookies gegessen – unhealthy as always!
Danach haben wir die „Marching-Band“ begutachtet und uns des Patriotismus erfreut, dass hier jeder jede Zeile mitsingen kann und die Leute wirklich für ihre Mannschaft leben. Und dann gab’s was ganz Besonderes: ein kühles Budweiser-Bier auf OFFENER Straße! „Auxnahmzukstand“ würde Gan jetzt sagen – und das stimmt wohl, wenn man bei den Amis auf freien Plätzen mit Bierflaschen herumrennen darf. Und es war so heiß – da glaubt mir keiner! *schwitz*

Kurz vor 18 Uhr: Gänsehaut ohne Ende … wir treten hinaus ins Stadion auf einem der oberen (schattigen) Ränge und es durchflutet einem beim Anblick dieser Menschenmassen wirklich ein Gefühl von Ehrfurcht. Es folgten Gesänge, Rufe, kleine Auftritte und Rückblicke auf den Leinwänden, die dem guten Gan das Wasser in den Augen stehen haben lassen. Ich hab ja im Vorfeld ungefähr 10 Minuten damit zugebracht dieses dämliche Fan-Cap in der mir absolut nicht stehenden Farbe Rot so auf meinem Kopf zu drapieren, dass es halbwegs gut aussieht. Und was passiert: Nationalhymne der Amis – Mütze absetzen! Aarrrgggh (@Steffi: das erinnert mich ganz an Dich und die NDH-Sache! hi hi)… aber das war schon wirklich alles Gänsehaut-Feeling. Nächste Woche erst Recht, wenn es gegen den Erzfeind aus Miami geht (das ist wie CFC gegen FC Erzgebirg Aue, nur ca. 80.000 Leutchen mehr).

Es folgte ein eher mageres Spiel, da North Texas echt Luschies waren. Für jeden Touchdown gibt’s 6 Punkte (so viel weiß ich schon mal) und so lagen die Guten schon im ersten Viertel 20 oder so Vorne (die Hälfte der Punkte habe ich eh nicht mitgekriegt). Naja … die Partie endete mit 79-10 nach sage und schreibe 4 (!!!) Stunden!!! Und ich hab dafür jetzt auch noch ein Saisonticket – na Halleluja! Von den Regeln habe ich immer noch kaum einen blassen Schimmer, da Gan die meiste Zeit Josi alles erklärt hat, die nächste Woche nicht dabei sein kann – da frag’ ich dann noch mal genau nach. In der Halbzeit hab ich dann auch Ben gefunden, so dass ich für Teil II jemanden hatte, der mir über die Müdigkeit hinweg hilft. Alles in Allem also schon ein tolles Erlebnis, nur leider ein fades Spiel – was sich dann ja jetzt ändern wird. Rein von dem was man an Stimmung machen könnte und mangels Fangesänge, muss ich dennoch sagen: ich liebe die Niners und ich liebe deutsche Fans und deren Fankultur! Ich erwarte sehnsüchtig mein nächstes Heimspiel in Chemnitz.




Nach dem Spiel waren Ben und ich noch essen und ich bereue es zutiefst: Fish&Chips – das heißt ein riesiger Fisch und unzählige Pommes aus der Fritöse – und weil die Diana ja nicht ohne süßen Nachtisch kann, gab’s danach noch mein im Gefrierfach wartendes Ben&Jerrys-Eis in der 500ml-Packung – VOLLSTÄNDIG ohne Rest!!!! Manch einer fragt sich sicher, wie viel Kilo ich schon zugenommen habe, wenn ich mal eben so zum „Abendbrot“ (was fast Mitternacht war) ca. 150 Gramm Fett zu mir nehme?!?! Ich schweige und genieße … und gehe pappensatt um 1 Uhr ins Bett.


Abschied von meinen Lieben
"Jeder Abschied bedeutet, Altes hinter sich zu lassen, Freunde zu verlassen, mit lieb gewordenen Gewohnheiten zu brechen, Traurigkeit, manchmal sogar Schmerz, aber immer auch die Freude auf Neues, Abenteuer, neue Freunde und den n�chsten Schritt vorw�rts auf dem Weg des Lebens."
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