What's going on?
Home
Foodoos
Reise-Tagebuch
=> 14.8.-23.8.
=> 24.8.-31.8.
=> 01.09.-11.09.
=> 12.09. - 28.09.
=> 29.09. - 10.10.
=> 11.10. - 21.10.
=> 22.10. - 04.11.
=> 05.11. - 16.11.
=> 17.11. -28.11.
=> 29.11. -11.12.
=> 12.12. - 21.12.
=> 22.12.-31.12.2007
=> 01.01. - 20.01.
=> 21.01. - 05.02.
=> 06.02. - Halbmarathon Austin
=> 18.02. - 05.03.
=> 06.03. - 22.03. - Springbreak
=> 23.03. - 10.04.
=> 11.04. - 30.04.
=> Countdown ab 1.5. - ENDE
Gästebuch
Links
Kontakt
Mein Umweltartikel
11.10. - 21.10.

*****Sonntag, 21.10.2007          67. Tag    Wichita Mountains II****

Uhhuuu, nach nur 4 Stunden Schlaf von selbst aufgewacht, PC angemacht, von einer Welle Mails und ICQ-Nachrichten überflutet worden und dann klingelte auch noch das Apartment-Telefon. De gudde Sibylle! Hat mich wirklich gefreut, auch wenn ich gerade auf dem Sprung in die Berge war und wir nur 5 Minuten gequatscht haben (also ich hab geplappert, Du gelauscht ;o)). Es war schön, Dein Stimmchen gehört zu haben und ich habe mich riesig gefreut!

9:30 Uhr bei Ben zum Frühstück eingeladen: er hatte frische Croissants besorgt. *yammi* Rein kulinarisch würde das heute eh wieder ein faux-pas sondergleichen werden. Dazu gab’s Kakao, Kaffee, Kiwis und Blueberry-Marmelade. Fein, fein …

10:15 Uhr rollte der deutsch-französische-Wichichta-Mountains-Express los. 1 Stunde und 15 Minuten Fahrt später hat man richtig gemerkt, wie die 3 Jungs (Ben&Nicholas&David) überglücklich waren, mal vom Campus weg zu kommen. Überall anhalten, aussteigen, Fotos machen, sich freuen und sich 1000mal bei mir bedanken, dass ich sie mitgenommen habe.

Natürlich sind wir noch mal zum Aussichtspunkt und höchsten Berg, dem Mount Scott, gefahren und mein eigentlicher Höhepunkt war natürlich noch einmal der Besuch im Meers-Restaurant wo auf mich der weltbeste und größte Peach-Cobbler wartete. Mit dem heutigen Tag läute ich die letzten 4 Wochen bis zum Halbmarathon ein, d.h.: keine fressalischen Ausrutscher mehr und weniger Zucker. Deswegen hab ich den Cobbler ganz besonders genossen, aber das Eis war mir dann nach Kartoffelecken, Salat und frittierten Zwiebelringen echt zu viel. Die Jungs waren auch pappenvoll und meinten, dass sie gerade den besten Burger ihres Lebens gegessen hätten. Ich (und sie) waren also rundum zufrieden.

Gut gestärkt also: auf zum Wandern! Stellte sich gar nicht so leicht heraus, denn wandern ist hier eben nicht, da die Amis nun nicht gerade das bewegungsfreudigste Volk sind. Schlussendlich haben wir dann aber doch einen Wanderpfad gefunden, der nicht ständig durch einen Highway oder öffentliche (sehr saubere, mit fließendem Wasser ausgestatteten) Toiletten, durchkreuzt wurde. Zwar hat man im Hintergrund ab und an mal ein Auto gehört, aber landschaftlich konnte man sich schon einbilden, dass man irgendwo in Kanada ist. Und wir waren sogar ein bisschen klettern, zwar nicht sooo weit gewandert, aber doch treppauf, treppab und wie man an den Fotos sieht sogar ein bisschen mit Gefahrenpotential: steile Hänge, einer Handteller große Spinne direkt vor uns, frei herumlaufende Büffel und überall lauernde Kakteen. Wirklich viel pflanzliche und animalische Artenvielfalt: an einem Staudamm haben wir sogar eine Schildkröte im Wasser gesehen. Ganz allein. ( Da meinte Ben noch, dass die bestimmt ganz traurig ist, weil der Rest ihrer Freunde auf der anderen Seite des Staudamms schwimmt. hi hi

18 Uhr, bei aufziehenden Gewitterwolken, nachdem es den ganzen Tag einfach PERFEKT (warm, sonnig, leicht windig, nicht zu heiß), riet unserer Meteorologiestudent David aus Hamburg, dann doch mal langsam den Heimweg anzutreten. Und siehe da: für heute gibt es überall (Radio, TV) schlimme Sturmwarnungen für Oklahoma. Die Rückfahrt war etwas ermüdend, da alle geschlafen haben und ich mit dem Schlaf kämpfen musste.

Kurz vor 20 Uhr, rechtzeitig zu Desperate Housewives (@Chris: der Gärtner is back!), waren wir wieder da. Danach habe ich noch das Auto zurück zu Josi&Cyn befördert und auf dem Weg dahin auf einen Polizeiwagen gestoßen. Nachdem ich mich also bis fast auf meine Blutgruppendaten ausgewiesen hatte, übergab ich endlich die gestern gefundene Geldbörse. Ich bin gespannt – meine Nummer hat das glückliche Mädel dann ja jetzt.

Das war wohl wirklich der schönste Tag bisher. Die ganze Woche war einfach wunderschön und unvergesslich. Daher endete der Abend eben vorm Tagebuch, Bilder formatieren und hoch laden (siehe neues Foodoo-Album!) und vielleicht finde ich noch Zeit eine meiner deutschen Serien zu sehen?!

*****Samstag, 20.10.2007          66. Tag     Ocean Water****

7:15 Uhr raus, Mini-Bagel reingewürgt, 7:35 Uhr losgerannt. Da es ja morgen in die Wichita Mountains zum Wandern geht, musste ich meinen langen Lauf ja notgedrungen auf heute verschieben – und gestern ganz ohne Süßigkeiten und Haselnuss-Créme im Kaffee ausharren. Naja – is ja nur ein Tag pro Woche.

Es war ziemlich frisch und noch halbdunkel, aber ich wusste ja, dass für heute wieder 25 Grad gemeldet waren: also einfach warm laufen. 1. Höhepunkt: eine Kreuzung so groß wie die Brückenstraße in Chemnitz (der Ebertplatz in Köln/ die Karl-Marx-Allee in Berlin/ die Bahnhofskreuzung in Potsdam …) und ich wollte nicht auf das Grün der Fußgängerampel warten, also bin ich einfach losgerannt. Und als ich mich noch einmal umdrehte steht da doch tatsächlich nicht EIN Polizeiauto, sondern eine kleine Kolonne an Polizeiwagen. Ich hab schon förmlich die Kugel im Nacken sitzen oder die Handschellen klicken hören. ) Aber nichts dergleichen … 2. Höhepunkt: eine umgekippte Mülltonne (jetzt erzähle ich quasi schon vom „umgekippten Reissack in China“) und überall verstreuter Müll. 10 Meter weiter erkannte ich eine kleine Geldbörsen-Handtasche, war mir aber nicht sicher ob’s zum Müll gehörte und rannte weiter. Von schlechtem Gewissen und Neugier getrieben kehrte ich aber doch um und siehe da: ein bisschen Kleingeld, ein Haufen Visiten- und Kreditkarten und ein unter-21-Jahre-Führerschein, mitten auf einer großen Straße. Also bin ich damit weiter gerannt und sah sicher schön bekloppt aus: Sportklamotte, Sportlerwaden und kleine Tussi-Handtasche am Arm. Nachdem ich mir den Dodge von den Mädels geholt hatte, habe ich gleich versucht die Besitzerin im amerikanischen studiVZ oder an der Uni ausfindig zu machen – vergebens. Werde ich wohl zur Polizei fahren müssen, denn bis nach Texas fahre ich nun heute sicher nicht mehr.

10 Uhr war ich zu einer Videokonferenz mit meinen Redakteuren des „psycho-pathen“ (sachsenweite Psychologiezeitschrift für Studenten) verabredet. Da ich ja nun nicht in persona dabei sein kann, war ich sozusagen der „Überraschungsgast“ auf dem Treffen und nur der „Chefredakteur“ Robert und ich wussten davon. Das war gelungen, denn wir haben über 45 Minuten gequatscht und gelacht (@ksn: war schön Dich entzückende Elfe zu sehen!) – bis dann meine Internetverbindung eben nicht mehr so wie ich wollte und wir ohne Tschüss-sagen aufhören mussten. Mal sehen was für einen Artikel ich in der nächsten Ausgabe schreiben kann …

Rein unitechnisch war der Tag einfach mal unter aller Sau: NICHTS gemacht, absolut keine einzige Zeile gelesen. Ich weiß gar nicht wo der Tag hin ist … Basketball-Live-Ticker-Fieber ab 12:30 Uhr, interessanter Skype-Austausch mit Rick ;o), Nudeln kochen, mit Chris/ „Sabühne“/ Mutti chatten und schwuppdiupp war es 16 Uhr und ich bin mit Ben zum „OK Runner“ aufgebrochen, wo ich mir ein neues Paar Laufschuhe erstanden habe. Muttichen, das gerade neu eingeflogene Paar Asics (in OU-Farben, konnte ich mir leider nicht aussuchen, aber passt ja für die nächsten paar Monate) für 80 Dollar erstanden – also rund 65€. Was habe ich in Deutschland schon für Laufschuhe ausgegeben? Zwischen 90 und 160 € war alles dabei. Und in dem Laden gab’s nicht nur absolut kompetente Beratung (auf einen Blick hatte der Chef da Schuhgröße und Abrollverhalten meiner Füßchen erkannt), sondern auch spottbillige, nagelneue Laufbekleidung. Zumindest für den Tulsa-Halbmarathon in 4 Wochen werde ich mir wohl noch ein neues Laufshirt leisten – so als „Belohnung“. Und mit neuem Shirt und neuen Schuhen läuft es sich doch gleich viel schneller. ) Aber ich muss erst noch warten was ich brauche – in 4 Wochen kann es 20 Grad und sonnig, aber auch 0 Grad und regnerisch sein. Völlig zufrieden sind Ben und ich dann noch in den Target (neue Matchbox20-Album und einen Lauf-MP3-Player und natürlich haufenweise Fresszeugs erstanden) und haben da wieder über eine Stunde zugebracht. Und weil es auf dem Weg liegt: schnell noch in den „Spirit-Store“ – also Alkohol und ich hab vermeidlicher Weise immer passend „Sprit-Store“ gesagt. Dort hab ich diesmal zugelangt: deutsche Liebfrauenmilch, das neue BECKS Oktoberfest, ein Erdinger Weißbier, Belgisches Bier für Ben, Coconut-Wodka und Blueberry-Wein. Uuuaahh, Gott sei Dank steht das Zeugs in Bens Kühlschrank (da ich es bei meinen unter-21-Jährigen ja nicht in der WG lagern darf).

Nach 3,5 Stunden vom Einkaufstrip zurück, wollte ich noch fleißig lesen … har har. Aber da kam mir noch mal Rick und später Josi dazwischen …was aber sehr schön war!

22 Uhr bin ich dann mit Ben zum SONIC (zur Erinnerung: die Fastfood-Tankstelle) und wir haben uns „Blue Ocean“ geholt – das wahrscheinlich ekelhaft-süßeste Eisgetränk auf Erden. Den Coconut-Wodka da hinein gemischt, das hat sein Übriges an Süße beigetragen. Und dann sind wir bei windigen Temperaturen 1 Stunde in unseren open-Air-Whirlpool und haben geschwitzt wie die Doofen, da der ungefähr auf 40 Grad heißes Wasser geheizt wird (@René: u remember the American Inn Motel in Germantown?). Danach waren wir noch auf einer netten Traditions-Party, wo auch Bruce dazu kam und leider musste ich mal wieder feststellen, dass mit ihm irgendwas nicht stimmt. Irgendwie ist das so ein Mittelding aus Pranzerei, Lügerei, Übertreiberei und weiß nicht … ungeheuerlich, aber immer sehr nett und zuvorkommend, komische Mischung. Ben hat das ganz schön angestunken, so dass wir zwei + sein Kumpel Sage + einem urst nach Schweiß riechendem anderen Franzosen spazieren gegangen sind – ich hatte von dem Coconut-billig-Cocktail eh schon Kopfschmerzen und das Oktoberfest-Bier stellte sich als Klowasser heraus und war daher nur mit Cola zu genießen – Spaziergang tat also sehr gut.

Letztendlich haben wir dann noch bis 4 Uhr morgens gequatscht … sehr schön, wenn auch zu lang.


*****Freitag, 19.10.2007          65. Tag    Der kleine Horrorladen****

Mh, mal kurz angestrengt überlegt, was denn nun gestern so los war – aja, ich wollte mir mal ein paar Stunden Schlaf gönnen und lag dann aber doch nach nur 5,5 Stunden um 8 Uhr morgens wach in meinem Bettchen. Ziel sollte es heute sein, ein bisschen was für die Uni zu schaffen und rückblickend hab ich vielleicht 30% von dem geschafft, was ich hätte ohne Schwierigkeiten schaffen können. Aber Mails und Chaterei hier und da, da wird eben nix. So blieb es bei einem erfolglos gelesenem Kapitel, aber wenigstens einem aufschlussreichen, mich erleichterndem Gespräch mit der Frau Mama.

Meine Uroma liegt im Krankenhaus und die ganze Geschichte drum herum hat mich wahnsinnig wütend gemacht, so dass ich erst einmal „wegrennen“ musste und ein paar „Runden“ auf dem Laufband gedreht habe. Eigentlich war ich ja 15 Uhr mit Kerstin zu einem Telefonat verabredet aber nachdem ich gerade wieder über eine Stunde mit Mutti gesprochen/ gebeichtet/ gelitten hatte, sah ich mich selbst außer Stande dazu und hab Kerstin vertrösten müssen. Es war trotzdem schön, Deine Stimme gehört zu haben! Dass wir uns tags drauf auch „sehen“ würden, konnte ich Dir an dieser Stelle ja noch nicht verraten. 

Wieder zurück vom Lauf war es auch schon an der Zeit mich „anzuhübschen“ und Ben auf dem Parkplatz zu treffen. Da mein Sattel ja jetzt aus 2 Teilen besteht, ist es eine absolute Tortour endlich mal los zu kommen, da der Sattel ständig abfliegt – sah sicher witzig aus mit meinen hohen, weißen Schühchen – die „feine Dame“ auf dem dreckigen, demolierten Zweirad.

Tickets für „The little shop of horrors“ für $20 erstanden und hungrig zum Thailänder gerannt – aber 20 Minuten Warten war nicht drin, weil ja in 50 Minuten schon das Stück losging. (@Chris: wie immer – Stress vorm Theaterbesuch!). Also ab in eine american sports bar, lecker Weizen getrunken und einen frischen Salat gegessen. Ben war hoch erfreut dass der französische Käse auf seinem Hamburger auch wirklich nach Frankreich schmeckte.

Das Theaterstück war … wow woW wOW WOW!!! Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so eine reichhaltige Bühnenrequisite gesehen. Es gab 3 verschiedene, lebensgroße Pflanzen, die sich bewegt haben und sprechen/ singen konnten. Ja es gab sogar einen uralten Zahnarzt-Stuhl mit allem Schnickschnack, 2 verschiedene Haupthintergund-Requisiten und 7 fantastische Sänger/ Schauspieler/ Tänzer. Ich sag’s ja immer: bei der Musical-, Gesangs- und Schauspielausbildung in den Staaten …da kann Europa nicht mithalten. Und ich rede hier von einem klitzekleinen „Dorftheater“ in Norman. Und dieser riesige Aufwand für nur 6 Vorstellungen! Wirklich richtig, richtig professionell – mehr als das. Ich muss sagen, der allzeit angepriesene Broadway in New York City ist natürlich viel gigantischer und als ich „Les Misérable“ da gesehen habe, war ich hin und weg ABER: Das Soonerstheater steht dem (für seine Verhältnisse) in Nichts nach. Und sogar Musical-Muffel Ben war begeistert. Leider gibt es im Internet keine Fotos dazu …

Tja, zwischenzeitlich rief meine Gastschwester Judy an und wollte uns noch in die „Bier-Bibliothek“ locken. Da das Stück schon 22 Uhr zu Ende war, sagten wir zu. Und was passierte? Bens Fahrradschloss, welches auch mein Rad mit sicherte, nahm es mit der Sicherheit ein bisschen zu Ernst – es ging nicht mehr auf. 25 Minuten haben wir gerüttelt, geschüttelt und auf Französisch geflucht, immer mehr kaputt gemacht und wir hätten echt heulen können – mussten aber auch irgendwie über die Situation lachen.



Als ich gerade Judy anrief und absagen wollte, sprang es auf! Ben und ich haben wie zwei kleine Kinder geschrieen und getanzt und sind Arm in Arm um die Räder gesprungen … hi hi … haben uns dann endlich freudig aufs Rad geschwungen und Judy, Heather, Heathers neuen Freund und dessen schwulen Kumpel (ich hab’s gleich gemerkt) unter den Heizpilzen der „Library“ bei gutem, deutschen Franziskaner-Weizen Gesellschaft geleistet.

Um Mitternacht nach Hause getütelt (sprichwörtlich) und sofort ins Bett gefallen – nicht mal mehr eine Serie konnte ich noch angucken. Der 3. schöne Abend diese Woche und das WE verspricht auch sehr schön zu werden.

*****Donnerstag, 18.10.2007          64. Tag    Jazz Concert****

*bussi* an Anja zum 29. Jubeltage! Hoffe, mein Roman hat Dich erreicht?  Und Danke, liebe Eltern, für Post aus Kaprun! *freu*

Jetzt habe ich 2 Nächte lang mein C- und mein D-Laufwerk defragmentiert und Virenprogramme drüber laufen lassen und musste der Summerei meines Laptops ausharren und trotzdem ist der Gute immer noch ein kleines Nervenbündel, der nicht mehr so (schnell) will wie ich will. WAS SOLL ICH TUN???

Nach einer ganz hervorragenden 1. Folge der dritten LOST-Staffel bin ich so ziemlich das erste (oder zweite) Mal seit ich hier bin vor Mitternacht eingeschlafen - um voller Tatendrang heute morgen 7 Uhr in meine Laufsachen zu schlüpfen und ein „Geschwindigkeitstraining par excellence“ im Fitti zu absolvieren. Auf dem Weg dahin bin ich fast erfroren. Es galt also 4mal 1000 Meter in je ca. 4:51 Minuten zu rennen – und das eben auf dieser ca. 270 Meter langen Laufbahn im Fitti. Und es ist ja dort angegeben an welchen Tagen man in welche Richtung läuft – ein schlaues System. Ich speede also so die ersten 10 Runden ab als eine Chinesenfrau mir auf einmal entgegen kommt, manchmal sogar rückwärts läuft und nach und nach anfängt mich zu nerven. Wenn ich knallrot wie ein Hamster im Laufrad  meine eintönigen Runden drehe, möchte ich nicht noch alle 30 Sekunden einer Chinesenfrau begegnen, die mich mit ihrem „zum-mitessen-oder-hier-nehmen-Blick“ an Bratnudeln erinnert. *grml* Ich hab ihr dann mal mit einer schwungvollen, kreisenden Handbewegung in die Luft angezeigt, dass sie doch in die falsche Richtung läuft – nichts änderte sich. Als mir dann 10 Minuten später noch ein Mann auf der Bahn entgegen kam, wusste ich warum: Diana, wir haben Donnerstag, nicht Freitag! Und donnerstags wird gegen den Uhrzeigersinn gelaufen. Schön zum Obst gemacht!

Noch ein paar Hanteln geschwungen, nach Hause gerannt, geduscht und Dank Internet diesmal sogar ganze 10 Minuten (!!!) zu spät zum Anthro-Kurs gewesen. Diesmal hatte ich aber Glück: Prof. Circe Sturm krank und wir haben einen ganz tollen Film (natürlich wurden wieder ein paar Hitler-Taten vorgetragen, die mich immer tief in meine Bank rutschen lassen)  über den Mythos „Rassen“ angeguckt – denn so wirklich gibt es nämlich gar keine Rassen. Das sehen die aber von der „World Church of the Creator“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Creativity_Movement) anders. Ich hab noch nie so drastische Statements (außer von den Nazis) gesehen wie in dem Film. Der Oberheini verlangt eigentlich die Vernichtung und Vertreibung aller Juden und Nicht-Weißen aus den USA … und da frage ich mich doch, warum ich hier als Deutsche von den Amis ständig mit Hitler und den Nazis in Verbindung gebracht werde, wenn im eigenen Land (und das wissen viele nicht oder wollen es nicht wissen) der Rassismus nur so boomt?!

Im zweiten Anthrokurs hatten wir dann heute den Neandertaler dran und da gibt’s halt viele Ausgrabungsstätten in Deutschland, z.B. in Schöningen. Und es kam wie es kommen musste – die Frage an mich (*fingerzeig*), ob ich denn Genaueres darüber wüsste. Ääh, nee … Schöningen … also … mh … klingt wie Süden, klingt wie Westen, klingt wie nicht-Sachsen: kenn ich nicht! *peinlich*  Hab gerade geguckt: Schöningen liegt in Niedersachsen, also irgendwie doch Sachsen …

Im Computer Lab hatte ich heute wieder eine Begegnung der dritten Art – das Mädchen, das neben mir am Computer ihren mächtigen Busen auf der Tastatur breit machte, kam mir bekannt vor – also fragte ich sie, was sie so macht, ob sie mich vielleicht auch kenne. Nach reichlicher Überlegerei fiel es mir ein: unter ca. Tausenden von Menschen hatte ich auch sie in Dallas in dieses Adams Mark Hotel gesehen und sie ist mir im Kopf geblieben weil sie ein so abartig riesiges Dekolleté hatte – und dann sitzt sie in einem der unzähligen Computerräume der Uni neben mir – Zufall? Hübsche „Augen“ hatte sie. 

19 Uhr nach dem donnerstäglichen Kampf durch die 2-3 Stunden Leadership-Vorlesung wollte ich danach noch mit Josi einen schönen Zimt-Cappu ziehen und etwas quatschen bevor sie morgen nach Baltimore fliegt und ich 19:45 Uhr noch mit Ben zu einem Jazz Konzert verabredet war. Bei unserem Cappu-Dealer angekommen wurden wir direkt von einem Venezueler (Simon) und einem Ami (Paul), der mal in der Türkei studiert hat und uns für Türken (!!!) hielt [schon mal einen roten, türkischen Indianer gesehen? ], angesprochen. Also nix mit Weibertratsch, sondern allgemeines, multi-kulti Kennenlernen, was auch sehr schön war. Paul wollte auch zum Jazz-Konzert also sind wir da dann auch gemeinsam hin – mit Ben und seinem spanischen, absolut unterirdisch zu verstehenden Freund David. Und obwohl ich seit Montag keinen Tag ohne Kopfschmerztablette überstanden habe, war das Konzert weder langweilig, noch ermüdend – und meine Kopfschmerzen waren danach weg. Es war wirklich toll und so lange Ben da ist, werde ich da auch mal öfter hingehen.

Anschließend wurde ich noch auf belgisches und deutsches Bier bei Ben und Andy eingeladen. Dass ich das ekelhaft schmeckende (obwohl re-import) Becks und das teure, belgische Bier mit Cola gemischt habe, stieß wieder mal auf allgemeines Unverständnis – Bier wird anscheinend ausserhalb von Deutschland nicht mit Limo oder Cola gemischt. Die verpassen echt was! Nun, da Alkohol ja in den letzten Monaten echte Mangelware bei mir war, reichten die ca. 500 ml aus um die Diana wieder in einen lustigen Schwebezustand zu bringen, der darin endete dass ich meine guten Vorsätze (und Umsätze!) der letzten Tage (nach 18 Uhr weniger essen) wieder zu Nichte gemacht habe und mit Ben eine Packung Chips mit fettigem Guacamole gekillt haben (und anschließend noch 2 Cookie M&M Eis für mich, damit ich diesen herzhaften Geschmack los werden ) – danach stanken wir wie die sich in roter Zwiebel wälzenden Türken im Sommer aus ihren Dönerbuden.

Grey’s Anatomy – und dann 2 Uhr ab ins Bett.


*****Mittwoch, 17.10.2007          63. Tag    Happy B-Day****

Dass ich heute schon 21 Uhr vorm Tagebuch sitze, weißt darauf hin, dass ich seeeeehr, sehr müde bin. Habe gestern noch auf Mitternacht (7 Uhr MEZ) gewartet um meiner lieben Steffi alles Liebe zum Geburtstag und viel Erfolg für das neue Arbeitsleben zu wünschen. Ihr Lieben, wenn jetzt vor einem Jahr wäre, würden wir uns in 4 Tagen in Gebra treffen, dicke Torten essen und in der Dorfdisse abhotten gehen. ;o) Ich f(a)änd’s toll – wir wiederholen das hoffentlich noch mal, wenn Du dann 40 wirst, meine Gudde! Ich hab den ganzen Tag an Dich gedacht – und Dich dann abends leider nicht mehr erreicht. *schnief*

Irgendwie hab ich heute ständig gegen die Müdigkeit gekämpft (und gewonnen!). Ben und ich müssen irgendwie die halbe Nacht durchgequatscht haben, jedenfalls habe ich kaum geschlafen. Und die Gerüchteküche um uns beide brodelt einmal mehr – Chris/ Tino, erinnert uns das nicht irgendwie an vergangene Tage? ;o) Das ist einfach zu witzig wie einem manchmal Freundschaften zwischen Männlein und Weiblein abgesprochen werden.

Den Morgen habe ich mit dieser eigentlich ganz netten Hausaufgabe zugebracht, die wir bis Morgen für Leadership auf haben: eine Rede eines charismatischen Redners finden und analysieren. Zu diesem Zwecke hat unsere Lehrerin natürlich die alten Hitler-Geschichten ausgegraben und bei dem Satz „…hatte einen großen Einfluss auf die deutsche Bevölkerung, nooor?“ in Josis und meine Richtung geschielt. Habe mich jedenfalls für eine Rede von Malcolm X entschieden und irgendwie Stunden mit der Analyse zugebracht.

Wenigstens war ich mittags schön und gesund essen und habe mich mit einem Cookie belohnt – ich wollte ja eh noch zum Sport. Als mir dann aber Jaime mal wieder die Stunde absagen musste (schade, gerade heute wo wir gemeinsam „spinnen“ wollten), fühlte ich mich selber außer Stande mich allein zum Sport aufzuraffen – deswegen möchte ich ja heute auch zeitig ins Bett um morgen früh vorm Kurs noch ein paar Runden zu drehen. Heute bin ich einfach zu müde.

Lichtblicke zur heutigen Studiererei und Heimwehhaberei (viele Niners Fans waren heute beim Basketball-Pokalspiel in Bayreuth, ebenso meine ganze Familie – und ich hab gefehlt bzw. habe es vermisst nicht wie die letzten Jahre dabei sein zu können) zeigten sich zum Abend hin: eine urwitzige Mail von Jana, ein Lebenszeichen von Chris und Bruce der (ganz ungewöhnlich für Amis) einfach mal „nur so anrief“ um sich zu erkundigen, wie es mir geht und was ich so treibe. Eventuell geht er im Januar ein Semester nach Russland zu seiner Freundin zum „studieren“ (was auch immer ;o)) – ein Grund mehr, der gegen Hawaii zu Weihnachten spricht: dort würde ich mich dann wohlmöglich noch an Bruce „gewöhnen“ und dann wäre er (neben Ben) im Januar auf einmal weg. Das wäre sicher ein bisschen viel auf einmal erst non-stop Ben, dann non-stop 4 Wochen Bruce und dann NICHTS. Ich darf nicht dran denken – so langsam geht die Phase los wo ich mir denke, dass ich jeden Moment mit Ben genießen sollte.

Naja, jetzt folgt noch der schönste Moment des Tages: nach einem halben Jahr, werde ich gleich die „Mäuler“ von LOST wieder sehen. Hi hi … und dann in Gedanken an die Heimat und einem glühenden Heimweh-Gefühl nach Family und Freunden einratzeln. MISS YOU ALL! *in mein kissen schnief*

*****Dienstag, 16.10.2007          62. Tag    just university****

Heute Morgen sah ich etwas hier noch nie Gesehenes: Nebel! Richtig gruselig – es wird Herbst … oder Winter?!

Oh man, die anderen Stammbäume waren alle so riesig und auf mehreren zusammengehefteten A0-Blättern präsentiert. Ich hoffe einfach nur ich habe alles richtig verstanden und krieg meine 25 Punkte. Einige haben sich echt Mühe gegeben und gemalt und gebastelt. HASS!

Sorry Tinochen, dass ich Dich dann heute nach einer Stunde Telefonat abwimmeln musste – aber der Bauchkurs ruft – und Kickboxing. Herrlich – ich hatte heute so viel Power, ich hätte auch noch zu Erins Spinning-Kurs danach gehen können. Aber sie meinte auch, ich solle mir die Power aufsparen weil ich nämlich morgen mit Jaime eine private Spinning-Stunde habe.

Wieder zu Hause: Duschen, Lesen, Emails, Desperate Housewives und gaaanz viel Wäsche waschen. LOST wollte ich mir als Belohnung bis ganz zum Schluss des Tages als Highlight aufheben. Aber es kommt ja immer anders: ich werde jetzt gleich (fast Mitternacht) noch Steffi anrufen und zum Geburtstag gratulieren und alles Liebe für das neue Arbeitsleben ab Mittwoch in Potsdam wünschen. Und während ich hier schreibe, wartet Ben schon geduldig, dass wir die Nacht durchquatschen … also nichts LOST. Aber wenn ich überlege, dass wir heute in 2 Monaten schon getrennte Wege gehen müssen, dann ist mein „junger Freund“ einfach wichtiger als LOST. Unvorstellbar, wa Dennis?  hi hi

*****Montag, 15.10.2007          61. Tag    We own the night****

Argh, gestern das Unwetter, heute Morgen dann direkt mit Kopfschmerzen aufgewacht, da es wesentlich kälter war als am Sonntag … und über den Nachmittag hinweg wurde es dann wieder wesentlich warmer. Nee, dieses Wetter hier! Kann mich auch nicht entsinnen, dass die Kopfschmerzen irgendwann tagsüber noch einmal verschwunden wären.

Und ich hatte da noch diese Anthropologie-Hausaufgabe: einen anthropologischen Stammbaum zeichnen – wie ich es hasse. Aber wenigstens sind die Daten bei uns in der Familie ja einigermaßen durchschaubar. Also habe ich mich zusammengerissen und fein gezeichnet.

Nach ein wenig Leserei am Morgen bin ich mittags zum Campus gefahren. Durch den kalten Fahrtwind war ich total verheult und wo ich hin musste, wusste ich auch nicht. Normaler Weise braucht man nur den Namen des Gebäudes zu wissen (z.B. „Buchanan Hall“) und ein Blick auf die Campus-Map reicht und man weiß wo man hin muss. Heute wusste ich aber nur die Strasse: „1000 Asp Avenue“. Also war ich wieder einmal verloren, noch dazu verheult. Und wer taucht in solchen Momenten (siehe Dallas) auf? Natürlich: Ben. Er saß gerade im Bus nach Hause (hätte eigentlich noch Uni, aber es mangelte an Lust) als er mich hilflos herumirren sah. Er hat mir dann gesagt, dass er sich dachte, dass es ausreichen würde mich 5 Minuten zu sehen und zu drücken und dann hätte er wieder Energie genug doch noch zu seinem Wirtschaftskurs zu gehen. Süß, oder?

Wir haben dann gemeinsam weitergesucht, sind aus Versehen mitten in einem Schlangenaquarium gelandet und haben uns nach erfolgreicher Suche wieder getrennt. Wir waren also nicht mehr LOST – har har, toller Übergang! Seit heute könnte ich meine MontagsabendssüßigkeitenLUST also durch LOST ersetzen – endlich geht meine Seriensucht weiter. Leider hat der Download nicht geklappt als ich heute wieder in meinem langweiligen Psychokurs mit Laptop im Unterricht saß. Aber naja – nach einem halben Jahr schaffe ich den einen Tag dann auch noch ohne Sawyer, Kate, Jack und den anderen Seriendarstellern.

20 Uhr direkt nach dem Kurs sind Josi+Ben und ich zum „IHOP – international house of pancake“ gefahren. Der Name sagt ja schon alles – die Nachspeise versprach reichhaltig zu werden. Deswegen aßen Josi und ich einen Salat, der dann aber leider auch entsprechend reichhaltig war: einfach nur oller, grüner Salat mit Parmesan und haufenweise frittierter Shrimps (mehr Kruste als Tierchen) – dazu irgendeine Majo-Sauce und ca. 1,5 Liter Cola Light. Als Nachttisch gab’s für mich 2 Pfannkuchen mit double-chocolate und Sahne. Josi hatte Bananen-Käsekuchen-Crêpes – wir sind echt aus dem IHOP gerollt – direkt ins Kino zu „We own the night“, ein Mafia-Drama mit dem schönen und grandiosen Joaquin Phoenix (und Mark Wahlberg). Ein äußerst sehenswerter, wirklich guter Film. Können wir alle drei nur empfehlen. Halb 1 lag ich in meinem Bettchen … nach einem wirklich schönen Abend.


*****Sonntag, 14.10.2007          60. Tag    Langlauf****

7:00 Uhr Weckerklingeln, Wecker auf 7:30 Uhr umstellen und dann erst aufstehen – ein flüchtiges Haferflocken-Bananen-Honig-Frühstück und auf zum 13-km-Lauf, den ich mir vorher auf einer Internetseite rausgesucht habe, wo man alle seine Läufe einzeichnen kann und gesagt bekommt, wie weit das ist. Ich hab ja wunderst was erwartet, welche Kraft in meinen Beinen stecken würde nachdem ich gestern Süßigkeiten-enthaltsam lebte. Aber irgendwie war der Wind mein ständiger Gegner, die Musik in meinen Ohren mein Feind und die Beine meine Widersacher. Und irgendwie habe ich mich auch noch verlaufen, so dass ich mit allerletzter Kraft zum Schluss zwar noch einen Sprint hinlegen konnte, aber keinen Schritt mehr weiter gewollt hätte. Aus 13 km wurde dann 17 kmganz schön verlaufen also. Aber das macht ja nichts. Jetzt hatte ich mir erst mal einen schönen, leckeren Kaffee mit Haselnuss-Creamer und eine Dusche verdient.

12 Uhr rief dann Milan an, der beim Tagebuch nicht liest  und ich ihm deshalb in 1,5 Stunden versucht habe nahe zu bringen, was so in den exakt 2 vergangenen Monaten los war. *puh* Ich hoffe, er gelobt Besserung. 

Kurze Sprechpause zum Essen: Vollkornnudeln mit Spinat, Käse und Knoblauch-Tomaten-Sauce und dann mein persönliches Tageshighlight: Kuchen aus der Mikrowelle!  Plasteschälchen, mitgelieferter Teig den man mit 2 EL Wasser einrührt – schmeckt genau wie Kuchenbackmischung (also schon mal die Hälfte weggelöffelt) und dann 40 Sekunden in die Mikrowelle und dann schön Schokolade drüber gießen (ist auch dabei) –sieht aus wie Kuchen, schmeckt wie Kuchen, ist Kuchen. Sehr lecker und schön für die faulen Amis. Sind zwar nur 35 Gramm, aber dank der Schokrisauce sogar für mich ausreichend. Dann hab ich 2 Stunden mit Mutsch telefoniert – nach dem Urlaub gab’s viel zu berichten.

Bis ich nach Tagebuch-Foto-Hochladerei endlich fertig war mal ein Buch aufzuschlagen, war es halb 7 abends. @Tino: es gibt ca. 6 Theorien wieso der Mensch aufwärts geht und man ist sich bis heute nicht sicher, welche nun richtig ist. Mehr dazu am Telefon!

Bis 19:45 Uhr habe ich mich dann noch durch ein Psycho-Kapitel geboxt und mir es Punkt 20 Uhr mit einem leckeren Salat mit Tunfisch bei Desperate Housewives, Staffel 4, vorm Wohnzimmer-TV gemütlich gemacht … als es 20 Sekunden später klopft. Kein Ben-Klopfen, das vernahm ich gleich an der Art des Klopfens. Stattdessen begegnete ich ungeschminkt, ungekämmt, Hot Pants und Erbeer-Oberteil: einem adrett und stattlich gekleidetem Bruce. Ich schlumpi, er snobby. Schöner Mist! Überraschungsbesuche (und dann noch zur Prime-Time) sind nix Dolles. Aber wir haben uns schön unterhalten und er hat mir irgendwelche Horrorgeschichten von Hawaii erzählt. Sein Dorf hat noch so was wie einen „Chief“ und es gibt da traditionelle Tattoos, von denen man sterben kann und Bruce ist auserwählt so ein Tattoo zu Weihnachten zu bekommen, was ihm in 5 Sitzungen zu à 8 Stunden in die tiefste Hautschicht g-e-t-a-c-k-e-r-t wird. Und Leute die so ein Tattoo haben essen getrennt von denen ohne Tattoo (geringer Status) und „Ah-Ah“ heißt flüssige Lava. Bei uns heißt „Ah-Ah“ was anderes. Nnun ja, ich weiß jetzt gar nicht was ich denken soll – vielleicht brauche ich nur einen Hinflug nach Hawaii zu buchen weil ich dort bleiben muss und für 3 lumpige Bernstein verkauft werde und als Palmenwedlerin (*hüstl*) arbeiten muss?!

Es klopfte wieder – und siehe da: Ben. Der war angekotzt, dass a) sein Hip Hop Konzert wegen dem anstehenden Sturm (deswegen auch der Wind heute Morgen) ausgefallen war und b) ich schon Männerbesuch hatte. Poor Boy.

Bruce ist gegen 22 Uhr wieder weg, ich hab dann noch durch das laute Gewitter hindurch meine Anthro-Nachtlektüre zur Hand genommen und werde nun Versuch III starten Dr. House zu Ende zu gucken. Nachtikuss! [Das Gewitter ist wirklich schlimm ]

*****Samstag, 13.10.2007          59. Tag    ESPN gameday*****

Ohne Wecker bis halb 10 geschlafen, gelesen, 1 Stunde auf dem Elliptical trainiert, den Live-Ticker zum heimischen Basketball verflucht, weil er nicht ging (die Niners haben heute gewonnen! *jucheee*) und „gameday“-fertig gemacht. Heute war nämlich ESPN-gamday – das heißt das Spiel wird über ESPN übertragen und die halbe Welt schaut auf Norman – da muss ein Sieg her.

Hab ja lange überlegt ob ich mir überhaupt noch mal Football antue, aber Missouri ist bisher in der Saison ungeschlagen gewesen – das versprach also ein spannenderes Spiel als die letzten Heimspiele zu werden. Da ich keine Lust hatte 4 Stunden mit Jermaine&Bruce&Konsorten in der student section zu stehen und mein Knie zu spüren, war ich heute mal wieder „ganz oben“ in der Abteilung wo Gan und Nancy immer sitzen. Da aber noch dazu „Homecoming“_WE war, war es überall übervoll, so dass Cyn&Josi&ich ganz oben auf die Treppen ausgeweicht sind. Homecoming bedeutet übrigens, dass alle ehemaligen Studenten von der OU an diesem Wochenende zurück and die Uni kommen. Als Student ist man wohl den Rest seines Lebens mit seiner Uni verbunden … Es war also tatsächlich ein spannendes Spiel und ich muss sagen, dass es mir diesmal eigentlich rundum gefallen hat – da jibbet nüschd. Wir hatten unseren Spaß, wie man sieht:


Die Pride von den Missouri Tigers


Die ganze "Pride" von Muddie. ;o)





Josi + me

OU hat natürlich gewonnen … und dann war da noch was Positives: ich habe den ERSTEN, wirklich hübschen Mann hier gesehen. Aber bestimmt hatte er auch Achselhaar …  Und ich hab’s geschafft mir Essen mit ins Stadion zu schleusen, so dass ich sagen kann, den Tag tatsächlich OHNE SÜßES überstanden zu haben (naja, außer einen Löffel Eis, weil ich von Josi mal gekostet habe …) – ich bin gespannt, ob sich das morgen bei meinen 8 milen auszahlen wird.

Durch die Menschenmassen auf dem Rad, mit Telefon bzw. Bruce am Ohr und gefährlichen Manövern inklusive Anmotzerei von der Polizei, nach Hause kämpfend, bin ich noch ein bissl mit Ben durch die bekannten und eigenen Apartments gezogen:





und recht zeitig 23:30 Uhr ins Bett um House zu Ende zu gucken: 10 Minuten hab ich geschafft. Vielleicht schaffe ich es ja Sonntagabend im dritten Anlauf die Folge zu Ende zu gucken (nicht dass es langweilig wäre oder so).

*****Freitag, 12.10.2007          58. Tag    Western*****

Grundsätzlich war ich heute mit meinen Gedanken viel in Deutschland. Steffis letzter Arbeitstag in Köln – und ich weiß wie man sich fühlt wenn man alles „zum letzten Mal“ macht. Steffi, ich hab viel an Dich gedacht und Du weißt, dass ich Dir meine besten Wünsche in Deine neue Heimat Potsdam schicke! *busserl*

Manchmal sollte ich vielleicht aufhören zu planen, weil’s ja doch immer anders kommt. Musste früh 9 Uhr noch mal zu Uni und wollte dann noch schön im Pool-Raum (es ist schon zweimal passiert, dass Leute mich am „Pool“ treffen wollten, wenn ich den Computer-Raum meinte) drucken und lesen, bei der Post ein Paketchen aufgeben und 12 Uhr direkt zum Sport. Zu diesem Zwecke musste ich natürlich schon mein Sportzeug mit an die Uni nehmen und ich wundere mich auch noch zu Hause, wieso die Tasche für meine Verhältnisse so leer ist. Ich wusste dann warum: Schuhe vergessen! Nun in Flip Flops lässt es sich schlecht sporten. Also bin ich wie eine Begaste den Campus hoch und runter geradelt, Paket in Eile aufgegeben, wieder nach Hause, da umgezogen und in Windeseile zum Fitti gerannt. Ich hatte 13 Uhr Personal Training mit Jaime, wollte aber vorher 12 Uhr mal zu ihrem „Balls“-Kurs gehen, da alle meinten, dass ihre Kurse ebenso toll seien wie die Einzelstunden mit ihr. Wie der Name „Balls“ schon ankündigt: Ausdauer-Kraft-Sport mit allen möglichen Bällen: Medizinbällen, Hantel-Bällen, BOSU- und Gymnastikbällen. Ja und mit den großen Gymnastikbällen haben wir dann auch Basketball gespielt. Noch dazu waren da so zwei indische, ältere Männer mit weißen Tennissocken bis zu den Knien und Sandalen (!) und direkt im Anschluss an die Socken knallbunte Radlerhosen – passend dazu: die Hornbrille. Ich kam mir vor wie einer Therapiestunde für autistische Erwachsene. Die folgende Einzelstunde haben Jaime und ich ruhig angehen lassen (da ich ja bereits was gemacht hatte) und so hatten wir mal mehr Zeit über meine Ernährung der folgenden Wochen bis zum Halbmarathon zu reden. Ausserdem hat sie mich beim Rennen beobachtet und mir Tipps zum ökonomischeren Laufen gegeben (ich glaub, die Tipps habe ich aber schon wieder vergessen). Und mein neues Ziel: keine Süßigkeiten mehr am Tag vorm langen Lauf – also immer Samstag, da mir Jaime erklärt hat, wie schädlich Zucker für jeden einzelnen Lauf ist. Also lautet die Devise für die kommenden Samstage: keine Parties, zeitig ins Bett, keine Süßigkeiten, kein Creamer im Kaffee. Als ich das Ben abends erzählt habe, hat er gleich gesagt, dass wir uns dann wohl samstags nicht mehr sehen können, weil er meine schlechte Laune nicht ertragen kann. Fand ich witzig, wie gut er mich schon nach 2 Monaten einschätzen kann.

Frisch geduscht hab ich noch ein bisschen „gegeigelt“ – ziemlich ausgiebig anscheinend, denn ich kann mich gar nicht mehr erinnern kann was ich explizit gemacht habe bis ich viel zu spät die Cookies in den Ofen geschoben habe und Ben&ich von Josi&Cyn im Dodgi abgeholt worden. Aja, der Master Dodge hatte die Woche einen qualmenden „Kopf“ und irgendwie scheint unser Getriebe im Popo zu sein. Komisch, mein Automatik Wagen in Deutschland hat auch einen Getriebeschaden … wir sind gespannt, wie lange der Gute noch macht.

Pizza-alte-amerikanische-Filme-Abend bei unserer Gastfamilie. Dort gab’s dann 5 verschiedenen Sorten Pizza und selbst gemachte Brownies von nancy, meine Cookies und Cola-Weizen für Josi und mich. *yammi* Wir haben einen uralten, aber immerhin farbigen Klassiker aus 1953 gesehen: „Shane“ – ein Western. Ich kann  gar nicht glauben, dass meine Oma so was jede Woche guckt.

Danach waren wir drei noch ohne Cynthia bei einer Franzosen-Geburtstagsparty zu der wir eigentlich gar nicht eingeladen waren. Aber das stört hier ja keinen. Alles fing an mit ein paar Chips (Pringles kosten hier nur 1 $ - also die ganze Packung für ca. 80 Euro-Cent) an und endete später bei Jermaine im Apartment mit 2 Händen voll Jelly Belly und Oreo-Keksen von Ben …. bis nachts 2 Uhr Süßes gefuttert – zählt das schon zum Samstag?  Also, war echt ein schöner Abend unter exchange-students, Josi ist noch bis 3 Uhr bei der Party geblieben und Ben und ich sind gemütlich über den Campus heim geschlendert. 10 Minuten Dr. House habe ich dann nur noch geschafft …


*****Donnerstag, 11.10.2007          57. Tag    Quizzies*****

Ich hätte liegen bleiben sollen als der Wecker klingelte – denn er klingelte zu spät. Zwar waren es 9 Uhr immer noch ausreichende 1,5 Stunden Zeit um zu Uni zu kommen, aber wenn man wieder bis 3 Uhr nachts wach ist und Fotos einstellt, kann man sich früh schon mal etwas träge und müde fühlen – was sich in Langsamkeit ausschlägt. Und was sich dann abspielte, hätte mir wirklich zeigen sollen, dass ich besser zu Hause bleiben sollte: als ich die dunkle Wäsche aus dem Trockner hole, ist diese schwarz-weiß gesprenkelt – Taschentücher sei Dank. Und das wo ich mir sicher war, dass ich alle Taschen noch einmal kontrolliert hatte. Pustekuchen! Schöner Mist! Nachdem der Wasserkocher mit Defekt ausfiel, habe ich meinen Kaffee in der Mikrowelle erhitzt und mich beim Herausnehmen mit heißem Wasser übergossen. Als ich mein schwarzes Shirt anziehen wollte, hinterließ ich Deo-Streifen und betröpfelte mich mit Zahnpasta und als ich (ohnehin schon viiiiel) zu spät zu meinem Fahrrad kam, ging das Schloss nicht auf. *streeeeess*  Also war ich das erste Mal zum meinem Anthropologie-Kurs zu spät – ganze 5 Minuten. Und ich habe doch tatsächlich ein 20 Punkte-Quizzie (Mini-Test) verpasst. Ich war so wütend, dass ich die ganze Unterrichtseinheit nur daran denken musste, wie doof ich war. Und wenn man noch nicht mal die Schuld auf jemanden anderen schieben kann (der Nachbar, der einen abfängt/ rote Welle an allen Ampeln etc.), dann kann man nur wütend auf einen selbst sein. Ja, warum auch früh noch den Laptop an machen und Mails beantworten? 20 Punkte … das ist viel … und noch dazu zu einem meiner Lieblingsthemen: Genetik und Evolution. DAMN!!!! Ich hab 65 Minuten nur innerlich geflucht …

Danach wurden wieder 2 Stunden lang im Computer Pool links und rechts von mir im Wechsel die Nasen hochgezogen und ich hab gelesen – bzw. es versucht. Im anderen Anthropologie-Kurs hatten wir heute auch wieder ein Quizzie – aber diesmal die volle Unterrichtseinheit durch. Wieder wurden 6 Stationen mit Schädel und Knochen unser aller möglichen Vorfahren aufgebaut und wir mussten in Kleingruppen Fragen dazu beantworten. Oh man, alleine hätte ich das nicht geschafft. Meine Mitstreiter haben mir auch gar nicht zugehört, da wirklich keine Zeit war der Deutschen bei ihren Sprachschwierigkeiten zwischen Australopithecine afarensis, Australopithecine africanus und Konsorten, zu unterscheiden zu helfen. Ich bin gespannt, was wir da haben werden. Es war soooo schwer.

17 Uhr dann wieder Langweiler-Leadership-Psychologiekurs bis 20 Uhr. Ein einziger Kampf gegen den großen Zeiger der Uhr an der Wand. Danach war ich mit Zach (Mitbewohner von Jermaine) einen lecker Ananas-Joghurt-Smoothie trinken – seeehr gesund. Und damit das nicht zu gesund ist, gleich noch Schokri und Jelly Belly hinterher. )

Ben geht es heute wieder besser – er hatte die letzten Tage auch etwas Heimweh. Eben war er noch ein Weilchen hier und dann hab ich ihn irgendwann raus gehauen um jetzt noch in aller Ruhe bis 1-2 Uhr Dr. House und Grey’s Anatomy zu gucken. *freu* War der Tag dann doch nicht mehr so übel wie er angefangen hatte …


Abschied von meinen Lieben
"Jeder Abschied bedeutet, Altes hinter sich zu lassen, Freunde zu verlassen, mit lieb gewordenen Gewohnheiten zu brechen, Traurigkeit, manchmal sogar Schmerz, aber immer auch die Freude auf Neues, Abenteuer, neue Freunde und den n�chsten Schritt vorw�rts auf dem Weg des Lebens."
Heute waren schon 13 Besucherhier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden